Zahnschmerzen oder eine Zahnfleischentzündungen sind für uns alle sehr unangenehm. Treten starke Schmerzen auf ist es für viele der blanke Horror. Da ist für viele der Griff zur Schmerztablette der erste Antrieb, um die Zeit zum Zahnarzt zu überbrücken. Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol – Doch welches ist denn die richtige Wahl? Oder ist es komplett egal, Hauptsache die Schmerzen sind weg? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.
Inhalt
Schmerzmittel bei Zahnfleisch- und Zahnschmerzen
Wenn das Zahnfleisch anfängt zu spannen und die ersten Schmerzsymptome auftreten, helfen Hausmittel, um den Mund zu beruhigen und eine eventuelle Entzündung einzudämmen. Doch diese Hausmittel kommen schnell an ihre Grenzen. Ist die Entzündung und der Schmerz zu stark, kann nur ein Schmerzmittel Abhilfe schaffen.
Wir kennen sie alle – Ibuprofen, Paracetamol, Aspirin und noch viele andere – Jedes Schmerzmittel wirkt anders und hat somit seinen speziellen Einsatzzweck.
Wie genau wirkt ein Schmerzmittel?
Um das zu verstehen müssen wir uns erst einmal anschauen wie das Gehirn Schmerzen versteht. Wenn dir dein Zahn schmerzt sendet der Körper einen Botenstoff (Prostaglandine) aus, der sich an die Schmerzrezeptoren bindet und damit den Schmerzreiz für das Gehirn aktiviert.
Schmerzmittel hemmen die Produktion dieses Botenstoffes und verhindern somit eine Übermittlung des Schmerzreizes an das Gehirn. Damit ist zwar der Schmerz bekämpft, aber nicht die Ursache behandelt.
Manche Schmerzmittel haben auch eine entzündungshemmende Wirkung, durch die auch die Ursache therapiert wird.
Doch zusätzlich ist immer die Rücksprache mit einem Zahnarzt notwendig, um vorzusorgen, dass diese Zahnfleisch- und Zahnprobleme nicht wieder akut auftreten.
Was ist bei der Einnahme von Schmerzmitteln zu beachten?
Wir schauen uns hier frei verkäufliche Schmerzmittel an, die kurzfristig helfen können. Mit dieser Hilfe lassen sich Schmerzen lindern und erträglicher gestalten. Dadurch ist der Weg zum Zahnarzt etwas angenehmer.
Die frei verkäuflichen Schmerzmittel sind geringer dosiert und in kleineren Packungsgrößen, als die rezeptpflichtigen erhältlich.
Immer sollte in der Produktbeschreibung auf die richtige Dosierung geachtet werden, da eine Überdosierung schädlich für den Körper und Organe sein kann.
In Kombinationspräparaten sind mehrere Wirkstoffe enthalten. Hier ist Vorsicht geboten, da Grenzdosierungen schnell unwissentlich überschritten werden.
Und zur Sicherheit gilt natürlich immer:
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!
Ibuprofen: Entzündungshemmend und schmerzstillend
Das Schmerzmittel Ibuprofen wird oft bei Zahnschmerzen eingesetzt, da die Tabletten keine blutverdünnende Eigenschaft besitzen. Das Mittel wirkt nachhaltig bei starken Zahnschmerzen, weshalb der Auslöser oft unterschätzt wird.
Ibuprofen – Auf einen Blick
- Höhere schmerzstillende Wirkung als Aspirin oder Paracetamol, bei gleicher Dosierung.
- Eignet sich zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Migräne und Schmerzlinderung bei Bauch- und Rückenschmerzen.
- Ibuprofen wirkt nicht nur analgetisch (schmerzstillend), sondern auch antiphlogistisch (entzündungshemmend).
- Der Wirkstoff hat dazu eine fiebersenkende Wirkung.
- Die Einzeldosis beträgt 200 – 400 mg und die Tageshöchstdosis beträgt 1200 mg.
- Wirkung: schmerzstillend, fiebersenkend, entzündungshemmend
- Indikation: leichte bis mäßig starke Schmerzen
- Nachteil: Hemmung der Blutgerinnung
- Kontraindikation: bei bestehender Entzündung des Magen-Darm-Traktes, bei Asthma, Vitamin K-Hemmung
Paracetamol: Schmerzlindernd, aber nicht entzündungshemmend
Paracetamol ist ein Wirkstoff aus der Analgetika. Akuter und chronischer Zahnschmerz lässt sich mit dem Arzneistoff Paracetamol lindern. Jedoch zeigt Paracetamol bei Entzündungen keinerlei Wirkungen.
Paracetamol – Auf einen Blick
- Besitzt ähnliche schmerzstillende Eigenschaften wie Aspirin, wirkt allerdings nicht entzündungshemmend und blutverdünnend.
- Paracetamol gilt als sehr gut verträglich und fast frei von Nebenwirkungen.
- Durch diese Vorteile ist das Medikament auch für Kinder und Säuglinge geeignet. (Zur Dosierung einen Arzt kontaktieren!)
- Bis 500 mg ist der Wirkstoff frei verkäuflich.
- Anwendung bei leichten Zahn- oder Kopfschmerzen, sowie erkältungsbedingten Beschwerden oder Gelenkschmerzen durch Athrose.
- Indikation: leichte bis starke Schmerzen
- Wirkung: schmerzlindernd, fiebersenkend
- Achtung Nachteil: Bei Überdosierung Leberschäden
- Kontraindikation: bei vorhandenen Leberschäden, Untergewicht, bei Einnahme von Muskelentspannungsmitteln
Acetylsalicylsäure (Aspirin): Stillt Schmerzen, senkt Fieber, hemmt Entzündungen
Aspirin ist uns allen ein Begriff. Der darin enthaltene Wirkstoff Acetylsalicylsäure hat eine leicht schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung. Allerdings wird durch die Einnahme auch das Blut verdünnt. Somit ist Acetylsalicylsäure, besonders nach zahnärztlich-chirugischen Eingriffen (Implantat, Weißheitszahn-OP, ziehen eines Zahnes, Wurzelspitzenresektion) nicht geeignet.
Acetylsalicylsäure – Auf einen Blick
- Bei manchen Menschen hilft Aspirin gar nicht gegen die Schmerzen, lindert allerdings die Entzündung.
- Wegen seiner blutverdünnenden Eigenschaften darf Aspirin nicht vor Operationen oder Zahnoperationen angewandt werden.
- Indikation: leichte bis mäßig starke Schmerzen
- Wirkung: stillt Schmerzen, senkt Fieber, hemmt Entzündungen
- Achtung Nachteil: Hemmung der Blutgerinnung
- Kontraindikation: bei Einnahme von Blutverdünnern, bei Asthma, Vitamin K-Hemmung
Diclofenac: Gegen Gelenkschmerzen
Typische Einsatzgebiete sind Gelenkschmerzen infolge von Arthrose oder rheumatoider Arthritis. Außerdem wird es bei Zerrungen und Prellungen eingesetzt.
Diclofenac – Auf einen Blick
- Achtung Nachteil: Magen-Darm-Störungen und Allergien möglich
- Kontraindikation: bei bestehender Entzündung des Magen-Darm-Traktes, bei Asthma, Vitamin K-Hemmung
Naproxen: Linderung von Menstruationsbeschwerden
Dieser Wirkstoff hat sich als gut verträglich bewährt und wird regelmäßig bei Schmerztherapien eingesetzt. Ein Begriff ist Naproxen vor allem bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden.
Naproxen – Auf einen Blick
- Indikation: leichte bis mäßig starke Schmerzen
- Wirkung: schmerzstillend, fiebersenkend, entzündungshemmend, abschwellend
Fazit: Das richtige Schmerzmittel bei Zahnschmerzen
Bei Zahnschmerzen bietet sich nicht jedes dieser frei verkäuflichen Schmerzmittel an. Diclofenac und Naproxen werden meist bei anderen Beschwerden eingesetzt.
Die Einnahme von Aspirin ( Acetylsalicylsäure) wird im Zusammenhang mit Zahnschmerzen oder einer Zahn-OP nicht empfohlen, da die blutverdünnende Wirkung bei offenen Wunden im Mund zu Problemen führt.
Ibuprofen & Paracetamol: Die richtige Wahl
Wer von Zahnschmerzen geplagt wird sollte zu Ibuprofen oder Paracetamol greifen. Richtig dosiert ist Paracetamol schmerzstillend, fiebersenkend und sehr gut verträglich für den Körper.
Ibuprofen stresst den Körper zwar etwas mehr, hat im Gegensatz zu Paracetamol, auch eine entzündungshemmende Wirkung. Damit wird nicht nur der Schmerz gelindert, sondern auch der Auslöser behandelt.
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